Mehr Natur im Solarpark –
Schritt für Schritt

Besonders beim Bau und Rückbau des Solarparks muss der Boden geschützt und Bodenverdichtung vermieden werden. Boden und Grundwasser müssen vor Einträgen von Schad- und Fremdstoffen geschützt werden. Während des Betriebs der Anlage entstehen positive Wirkungen, wenn keine Dünge- und Pflanzenschutzmittel auf der Fläche eingesetzt werden.
Auf den besonnten Bereichen im Solarpark können sich bei fachgerechter Pflege artenreiches Grünland und weitere hochwertige Lebensräume entwickeln. Hierfür sollten breite Reihenabstände oder größere Freiflächen zwischen Modulfeld und Zaun eingeplant werden.
Unter den Modulreihen entstehen beschattete Bereiche. Das beeinflusst Vegetation, Boden und Mikroklima. Damit sich eine geschlossene Pflanzendecke bilden kann, muss genug Licht unter die Modultische gelangen. Schmale Modultische, Abstände zwischen den Modulplatten oder höher aufgeständerte Module lassen Licht auf den Boden und erleichtern eine spätere Mahd oder Beweidung.
Artenreiches Grünland bietet vielen Tieren des Offenlandes Lebensraum. Damit es sich entwickeln kann, werden die Flächen beweidet oder gemäht. Wann und wie dies naturverträglich erfolgt, muss standortangepasst und zielartenspezifisch festgelegt werden. In jedem Fall sollte das Schnittgut entfernt werden.
Heimische Sträucher und Hecken um den Solarpark dienen der Eingrünung. Auch innerhalb der Anlage können neue Gehölzgruppen angelegt oder bestehende erhalten werden. Durch die Gehölze sind die Module für Erholungssuchende weniger sichtbar. Gleichzeitig bieten sie Lebensraum für Vögel, Insekten und Fledermäuse.
Im Solarpark können zusätzliche Biotope wie Blühflächen, Steinriegel, offene Bodenstellen und Kleingewässer angelegt oder Nisthilfen angebracht werden. Diese erhöhen die Lebensraumvielfalt in der Landschaft.
In den meisten Fällen wird ein Solarpark eingezäunt. Damit Kleintiere passieren können, müssen die Zäune durchlässig sein. Werden darüber hinaus regionaltypische Materialien für den Bau verwendet, verbessert dies die Einbindung in das Landschaftsbild. Bei einer Beweidung der Flächen werden (gegebenenfalls temporär) zusätzliche Weidezäune verwendet.
Der eingezäunte Solarpark sollte nicht zur Barriere werden. Durch naturnah gestaltete Wildtierkorridore können auch große Säugetiere die Anlagen queren. So werden Solarparks Teil eines größeren Biotopverbundsystems in der Landschaft.
So wird ein Solarpark zum Lebensraum
Ein naturverträglich gestalteter Solarpark steht auf einem Standort mit geringem ökologischem Wert. Er ist durchlässig für die Tiere der Kulturlandschaft, enthält besonnte Bereiche, in denen sich hochwertige Lebensräume entwickeln können und bietet Platz für zusätzliche Habitate.
Eine große Palette an Maßnahmen steht für die Umsetzung zur Verfügung. Sie werden eigens für jeden Standort und für jeden Solarpark ausgewählt. Eine für Wildtiere durchlässige Umzäunung, Wildtierkorridore mit standortheimischen Gehölzpflanzungen oder eine Aufteilung des Solarparks in kleine Abschnitte verringern zum Beispiel die Barrierewirkung. Teilbereiche ohne Module oder möglichst große Abstände zwischen den Modulreihen und Modulplatten lassen Sonnenlicht auf die Fläche. Darüber hinaus kann der Solarpark Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten werden: Hecken und Kleingewässer, Nisthilfen oder Totholzhaufen können angelegt und artenreiches Grünland eingesät werden. Eine fachgerechte und langfristige Pflege fördert die Vielfalt.
Werden die Maßnahmen von Beginn an mitgedacht und in einem Pflege- und Entwicklungskonzept zusammengestellt, können die Flächen mehrfachen Nutzen für die Kommunen entfalten.
Wie ist diese Wissensplattform aufgebaut?
Vom Konzept bis zum Betrieb: Erfahren Sie, wie ein Solarpark Schritt für Schritt naturverträglich wird.

page-ip-infoportal.php